Heute geht es endlich auf die Tour, die wir schon seit Montag machen wollten. Natürlich geht es nicht mehr auf die lange Fahrt aber wir machen noch eine 3 Tagestour. Wir fahren nach Terceira rüber und machen auf dem Weg dorthin am Tauchplatz Dr Joao de Castle (oder so ähnlich) halt. Nachdem die Tauchgänge gestern aber so genial waren, wird das auch heute klasse werden. 🙂

Der Tauchgang ist echt gut. Ein kleiner Flecken von vielleicht 50m Durchmesser, der bis auf 14m unter der Wasseroberfläche reicht. Drum rum ist noch ein Platteau von ca. 500m Durchmesser, das auf durchschnittlich 75m Tiefe liegt. Da rum geht es dann direkt auf über 500m und tiefer runter.

Der Spot ist genau zwischen Sao Miguel und Terceira. Ein Flecken im Meer und außer Wasser nix drum rum. Der Spot ist bekannt für Barakudas und Wahoos und für die warmen Quellen und Gasblasen, die hier aus dem Meer aufsteigen.

Wir tauchen ab, und schon bald entdecken wir die ersten Gasblasen, die ais dem Felsen aufsteigen. Als hätte hier jemand ne Sprudelanlage installiert. Das Wasser flimmert wie in einer Sprungschicht. Es muss also einen klaren Temperaturunterschied geben. Wir tauchen weiter und finden noch viel mehr solcher Stellen. An einigen Stellen ist der Fels um die Austrittstelle regelrecht ausgebleicht. Das sieht schon einmalig aus! Als ich näher rantauchen spüre ich den Temperaturanstieg sehr gut. Da ist der Vulkan wirklich noch aktiv. Ein seltsames Gefühl, über einem Lavakessel zu schweben aber schön ist es.

Unsere Fahrt weiter nach Terceira verläuft unspektakulär. Die meisten schlafen…

In Terceira gabeln wir Alexandré von der Tauchbasis Octopus-Diving auf. Ihn kenne ich seit drei Jahren. Ich hab mit ihm schon so manchen Tauchgang absolviert. Alex hat keine Ahnung, dass ich an Bord dieser Tour bin. Sein Gesicht, als er mich sieht, ist einfach unbezahlbar! Mit ihm zusammen machen wir einen Dämmerungstauchgang direkt vor der Küste von Terceira. Wohlweißlich habe ich auf das Makro-Objektiv gewechsel. Die Sicht ist nämlich bescheiden.

Was ich beim Wechsel der Optik aber nicht gesehen hatte, am Objektiv war der Schalter vom automatisch fokusieren auf manuell verstellt. Den kann ich unter Wasser nicht betätigen. Somit hatte ich die zuetzt eingestellte Entfernung von ca. 20cm zum Objekt zur Verfügung. Grrrrr… Dumm gelaufen. Das beste draus machen…

Ich kann also jetzt nur noch langsam auf das Objekt zutauchen, bis es scharf im Sucher erscheint und dann auslösen. Das hat auch Vorteile: die Belichtung und Blitzeinstellung muss nicht verändert werden. Auf den selben Abstand ist das immer gleich. Nachteilig ist die unflexible Handhabung und bei der verhältnismäßig starken Dünung die wir haben (ca. 1-2m werden wir immer wieder hin und her geschaukelt), ist das langsame annähern an ein Objekt eine wahre Herausforderung! Aber man wächst ja an seinen Aufgaben.

Nach dem Tauchgang ist ein Tisch in einem Restaurant in Praia da Vitoria reserviert. Das Essen ist nicht herausragend aber gut. Wir checken noch im Hotel ein und den Abschluss des Tages machen wir vor der Basis von Alex mit seiner Freundin Rita, einer weiteren Freundin Martha, Carlos, Luis und Paulo vom Boot, ein paar Bier und Gin-Tonic…