Eine steife Brise weht hier oben. Kalt ist es. Ich verkleide mich wieder mit meiner Winterjacke und allem was ich drunter anziehen kann. So richtig lohnt es sich aber nicht. Die Wolkendecke ist dicht und dunkel. Sie verschmelzen mit der Silhouette der Bergkette in einem einzigen Grau! Nur hin und wieder brechen ein paar Sonnenstrahlen durch die dichten Wolkenmasse hindurch.

 

Dennoch halte ich es eine ganze Weile hier oben aus. Ich probieren nämlich mal eine Zeitrafferaufnahme zu machen. Mal sehen, ob das was gibt. Sehen kann man diese dann (vielleicht) demnächst in einem aktuellen Trailer über die Azoren.

Als ich dann genug durchgefroren bin, fahre ich zum Leuchtturm Armel, südlich von Nordeste. Vielleicht kriegt der ja noch ein paar Sonnenstrahlen ab.

Bei der Ankunft merke ich schon, dass dies nicht so sein wird. Ein paar Fotos mach ich natürlich aber im Grunde sind die für die Tonne.

Ich mach mich wieder auf den Weg um in der Teefabrik Gorreana den Chef zu sprechen. Mal sehen ober ein paar minuten Zeit hat.

Als ich ankomme steht ein Reisebus mit Touristen auf dem Parkplatz, die gerade die Anlage stürmen und besetzen. ‚Naja, allzulange werden die sicher nicht bleiben, ist nicht soooo viel zu sehen!‘, denk ich mir noch und gehe ohne Kamera in das Gebäude. Zu meiner Überraschung sind alles Maschinen im vollen Betrieb. Die Transmissionswelle rotiert und die Arbeiten schleppen Körbeweise den Tee und seine Zwischenprodukte zwischen den einzelnen Sektionen hin und her. Ich spute mich, meine Kamera zu holen und kann hier zum ersten Mal den vollständigen Produktionsablauf beobachten.

Vom Speicher aus wird der Tee durch eine Luke geschaufelt. Dies geschieht einfach in Handarbeit.

Durch den Stoffschlauch, der an der Luke angebracht ist, gelangt der Tee in die kleine Trommel. Hier wird der Tee mit Wasserdampf sterilisiert. Weiter geht es dann in den Oxidationsraum, wo die warmen und noch dampfenden Teeblätter nun gerollt werden. Von hier aus geht es dann weiter in den Trockner und zur Verpackung.

Die alten Maschinen mal in Aktion zu erleben, ist schon toll. Hier wird technische Geschichte am Leben gehalten. Herrlich.

Uii … ich bin ja wegem dem chef hier und es kommen immer wieder Busse mit Touristen. Hoffentlich hat der überhaupt Zeit… Ich muss mal nach ihm Fragen.

Kurze Zeit später sitze ich mit ihm bei einer feinen Tasse Tee zusammen und ich erkläre ihm, dass ich häufiger Tee zum Verkauf bei meinen Shows brauche.

Es freut ihn sehr, dass ich so einen Gefallen an dem Tee finde und wir verbleiben so, dass er mir jederzeit Tee schickt, wenn ich welchen brauche. Ja sehr schön! 🙂

Freudig fahre ich weiter und beusche nun den Leuchtturm bei Ribeirinha, den Farol da Ponta do Cintrao.

Wirklich sehenswert finde ich ihn nicht. Ein paar Fotos noch, denn die Sonne ist endlich mal wieder rausgekommen.

Besser gefällt mir der unterhalb liegende Strand Iria! 

Dann geht es zurück zur Wohnung. Ich muss noch packen und außerdem will ich mit Dagmar, Wulf, Isabel und Nelinho noch Essen gehen.

Leider hat das Restaurant in Aqua do Pau dann doch geschlossen, die Besitzerin ist auf dem Festland, wie wir von der Nachbarin erfahren. So fahren wir nach Ponta Delgada und gehen ins Delicios do Mar!

Ein exquisites Essen erwartet uns… Boahhh war dat lecker!

Ab nach Hause und packen! Morgen geht es zurück … 🙁