Tauchen im Norden der Insel.

Höhlen, Grotten, Blauwasser und Wasserfälle stehen auf dem Programm. Ich lass mich überraschen… Carlos hat uns schon viel erzählt… 🙂

Mit dem kleinen Schlauchboot geht es wieder raus. Inkl. Carlos 5 Taucher und zwei, die das Boot „bewachen“.

Leider kann ich in dem kleinen Boot meine Überwasser-Fotoausrüstung nicht mitnehmen. Nur die UW-Kamera habe ich mit. Zu blöd, denn die Küste ist ein Traum. Felsen, Buchten, Grotten … alles was das Herz begehrt. WUNDERSCHÖN!

Das Weitwinkel in der UW-Kamera wäre genau das richtige aber mit dem Gehäuse und dem Blitz dran ist es nicht möglich, über Wasser zu fotografieren. Dann noch bei dem „Gewackel“. Zu schade… Ich überlege, mal ein Kajak zu leihen und hier lang zu paddeln. Vielleicht klappt das mit dem Wetter… Ist eine Überlegung wert…

Apropos Wetter… Wie gut, dass ich nur die UW-Kamera dabei habe. Auf der gesamten Tour, schüttet es aus alles Wolken. Es regnet was das Zeug hält. Das würde normale Kamera ihren Geist aufgeben.

An der Grotte angekommen halten wir und tauchen ab. Zwischen den Felsen und vor der Grotte gibt es viel Fisch und interessante Ausblick…

Hin und wieder lasse ich den Blick ins Blauwasser schweifen, so wie ich es immer mache. Na siehste, lohnt doch wieder mal. Ein Barakkuda zieht seine Patroullie.

Mit dem Weitwinkel kriege ich ihn zwar kaum abgelichtet aber irgendwie hat das Bild was… 🙂

Das Highlight des Tauchgangs sollte aber noch kommen…

Wir tauchen weiter und irgendwie wird es dunkler und trüber. Das Wasser ist echt übel dreckig und aufgewühlt.

Hinzu kommt, dass es laut wird im Wasser. Ja, richtig laut. Ein wummern ist es. Es ist nicht nur dieses Geräusch, es ist auch ein hämmerndes Gefühl im Brust und Bauchbereich. Was zum Teufel ist das? Was passiert hier…

Dann wird es mir bewusst. Stimmt. Wir wollten ja zu dem Wasserfall… Ein Wasserfall, den wir von unten antauchen… Oh ha… wie soll das aussehen?

Das Aussehen ist nicht mal die ganze Geschichte. Es ist mehr das Gefühl, dass sich ausbreitet. Es geht durch Mark und Bein. Fast wie Techno – Musik. Ein dumpfes, schlagendes und den ganzen Körper erfassendes Rollen… Schubweise… IRRE!!!

Die auf der Oberfläche des Meeres einschlagenden Wassermassen verbreiten sich im Wasser wie Wolken. Bis auf 2 – 3 Meter Tiefe dringt der Wasserfall in das Meer ein. Mit ihm kommt natürlich ein Unmenge an Blätter, Schlamm und kleinen Ästen. Ein trüber Sturzbach, der hier das Meer „verdreckt“ und sich ausbreitet.

Carlos und Cordula tauchen durch den Wasserfall hindurch auf…

Etwas später mache ich das selbe. Eigentlich wollte ich in der Brühe höher und höher steigen und dabei Fotos machen. Das erste klappte sehr gut, aber das mit den Fotos war nicht zu realisieren. Sicht bis zur Maske. Nur braun, wolkig, verschmutzt. Sonst sehe ich nix. Das tosen in den Ohren und auf der Brust nimmt enorm zu und ich habe das Gefühl nie mehr auf zu tauchen. Ich bin nur 2m tief. Ich paddel auf dem Rücken liegend aus dem Strom raus. Immer noch das Gefühl, nicht hoch kommen zu können. Mein Computer sagt was anderes…

Ich tauche endlich auf… Meine Idee, vielleicht noch „Halb und Halb“ Aufnahmen zu machen, habe ich längst verworfen… Aufgewühltes und tosiges Wasser. Wassermassen von oben. Alles auf einmal.

Ein gigantisches Gefühl. Das ist Adrenalin pur! WAHNSINN!!! 🙂

Wieder auf dem Boot zurück, muss ich es jetzt doch mal probieren. Die schwere Kamera inkl. Blitz hochgewuchtet und Aufnahmen vom Wasserfall und von der Küste müssen gemacht werden. Eine ungeschützte Kamera wäre hier schon längst abgesoffen, so sehr sprüht die Gischt…

Dieses hier ist der Wasserfall.

Carlos ist ebenfalls sehr happy über diesen Tauchgang.

Auf dem Rückweg passieren wir wieder den einen oder anderen Wasserfall an der Küste. Ich reiße immer wieder meine Kamera hoch und drücke einfach mal ab. Ein paar Aufnahmen sind sogar was geworden. 🙂

Nachmittags wieder mit dem Auto unterwegs. Das Licht ist toll, auch wenn im Moment noch Nebel ab 500m ist. Der Regen am Vormittag hat alle Wasserfälle anschwillen lassen. Vielleicht kommt noch ein wenig blauer Himmel…

Der Lagoa Lomba liegt noch komplett im Nebel. Selbst der Fischreiher zieht seinen Kopf ein.

Die Abfahrt von Fajazinha nach Faja Grande lässt mich alle 20m stoppen. Der Anblick der tosenden Wasserfälle ist einfach phantastisch!

Und jetzt kommt auch noch Licht dazu… 🙂 Wie geil ist das denn?

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte…

Beim letzten Mal bin ich hier unten unter dem Wasserfall in Faja Grande (Poco de Bacalhau) noch schwimmen gewesen. Daran ist heute nicht zu denken…

Ein herrlicher Tag neigt sich seinem Ende zu. Wie wird es morgen sein?

Tomorrow is an other day… 🙂