Heute ist mal wieder Reisetag. 07:00 Abfahrt vom Hotel. Ich muss ja noch rüber nach Praia. Also wenn ich wieder mal nach Terceira zum tauchen fahre, dann nur mit Hotel oder Ferienwohnung in Praia. Flughafen ist hier, Octopus diving, die Fähren … alles in Praia da Vitoria. Da macht Angra überhaupt keinen Sinn.

Die ganze Nacht hat es geregnet. Auch auf der Fahrt rüber nach Praia regnet es permanent. Ich gebe das Auto am Flughafen ab. Alles ok so weit. Dann kommt Alex mich abholen und bringt mich um Fährhafen. Es regnet aus kübeln.

Kurz ein Ticket gekauft und schon kann ich auf die Fähre. Auf zum vorerst letzten Abschnitt einer weiteren Azorenreise.

Noch auf der 3-stündigen Überfahrt wird das Wetter besser. Sonne pur. Aber das kenn ich ja schon. Auf dem Wasser Sonnenschein, an Land Wolken und Regen. Mal sehen wie es dann wirklich auf Graciosa ist.

Je weiter wir nach Graciosa kommen desto besser wird das Wetter. Graciosa empfängt mich in strahlendem Sonnenschein… Wenn Engel reisen 🙂

Kurz vor dem Hafen wird ein Lotse an Bord gebracht, damit die Fähre auch sicher zur Hafenmauer geleitet werden kann.

Kaum bin ich von der Fähre runter, werde ich von Pedro, einem Freund des Tauchbasenleiters Rolando, abgeholt. Ich hatte gar nicht mit Transfer gerechnet. Schön! 🙂

Pedro erzählt mir, dass sie gerade dabei sind, einen Trip zu einem 25Meilen auswärtsliegenden Unterwasserberg vorzubereiten. Nein, nicht zum tauchen. Um Seevögel zu beobachten. Sie habe eine 12 Mann starke Gruppe Hobbyornithologen zu Gast. Klar will ich mit. Hauptsache wieder aufs Wasser und Vögel beobachten und fotografieren kann nicht falsch sein.

Also packe ich meine Sachen geschwind aus und werde auch schon aufs Boot verfrachtet.

Ich dachte immer, nur Taucher sind bekloppt. Aber die Truppe hier ist es mindestens genauso. 12 Männer aus allen Herrn Ländern: England, Schweden, Spanien, Deutschland… und alle bewaffnet mit endloslangen Linsen an ihren Kameras. Nur das ein im Sinn, ein Bild von einem kleinen, schwarzweißen Vogel zu machen. Dafür werden alle Unannehmlichkeiten in Kauf genommen. Ist ja wirklich so, als wenn ich auf der Suche nach einem Wal bin. Unglaublich! Jede Jeck is angersch! 🙂

Sie erklären mir, dass diese Vögel zu 99% auf dem Meer leben und dazu auch noch sehr selten sind. Es sind wohl zwei verschiedene Arten da. Ehrlich gesagt, ich kann Sie nicht auseinanderhalten. Einer davon heißt auf jeden Fall Wilson, das konnte ich mir merken. Auch wenn ich mit meiner Kameraausrüstung nicht mithalten kann (ich habe nur ein 200mm Objektiv), versuche ich mich natürlich an dieser fremden Art der Fotografie und erwische einen der Vögel. Es sicher nicht das beste Bild und stark gezoomt ist es auch schon und es sicher auch nicht das beste Bild, das ich gemacht habe aber ich hatte noch keine Lust, die hunderten von Bilder aus den Serienaufnahmen zu sortieren.

Jedenfalls geht es genau um diese Tierchen.

Ich halte mich später an die etwas langsamer fliegenden und vor allem größeren Tiere… 🙂

Warum alle Tiere noch von hinten zu sehen sind?

Nun, die „Birdwatcher“ hatten Köder dabei und haben den sorgfältig und in kleinen Happen verteilt. Dieser trieb mit der Strömung davon aber genau gegenden Wind. Die Vögel richteten sich aber immer gegen den Wind aus um kurz zu wassern und dann wieder zu verschwinden. Somit drehten sie mir immer den Rücken zu.

Nun, jeder Anfang ist schwer. 🙂

Ich werde diese Obsession aber nicht weiter verfolgen. Statt dessen werde ich morgen endlich wieder mit dem Boot rausfahren und tauchen.

Wir waren erst um 21:30 zurück, genau zu Sonnenuntergang. Aber im Hafen von Santa Cruz. Von dort ist der Sonnenuntergang leider nur zu erahnen. Trotzdem sehr schön. Vielleicht sehe ich morgen mehr. Aber ich glaube, ich brauche doch einen fahrbaren Untersatz…