Mein letzter Tauchtag. Die Welle scheint sich in Grenzen zu halten. Wir versuchen den Trip zu Ambrosia. Es scheinen auch keine anderen Boote rausgefahren zu sein. Das Problem hier ist nämlich, dass immer wieder Harpuniere zu dem Platz fahren. Wir hoffen, dass wir keinen treffen!

Kaum dass wir aus dem schützenden Bereich der Hafenmauer raus sind, wir die Welle stärker. Ich schätze mal 1,5m. Das sollte noch machbar sein.

Wir hatten aber die Rechnung ohne den Nordatlantik gemacht. Die Wellen sind zwar nicht besonders hoch, aber kurz! Immer wieder schwappt ein Brecher über das Boot. Nach wenigen Minuten sind alle an Bord durch und durch nass!

Je weiter wir von Land wegkommen, desto heftiger werden die Wellen. Nun bricht alle 20 bis 30 sek eine Welle komplett über das Boot. Die Kisten mit dem Kleinkram und mit einerm Kamera füllen sich unaufhörlich mit Wasser. Wie gut das alles Wasserdicht verpackt ist!

Am Tauchplatz angekommen (und das hat VIEL länger gedauert als geplant), ist noch ein anderes Boot mit zwei Taucherinnen dort. Sie suchen nach einem Ankerplatz. Robert ist nicht erfreut darüber aber was sollen zwei weitere Taucherinnen schon anstellen. Robert sucht nach der Tiefen-Boje (sie ist auf ca. 15m gesetzt), kann sie aber nicht finden. Deshalb entschließt ich Robert, auch zu ankern. Die Schaukelei macht zwei, drei Leuten auf unserem Boot schwer zu schaffen. Die Seekrankheit lässt sich nicht aufhalten. Welch ein Glück, dass ich damit noch nie Probleme hatte! (klopf, klopf, klopf)

Die Wellen haben sich noch mal verstärkt. Es sind wahrscheinlich nun 2 bis 2,5m. Zum tauchen ok, aber wie kommen wir wieder ins Boot? Aber darüber mache ich mir nach dem Tauchgang Gedanken, jetzt will ich raus. Wir sehen nämlich Mobulas an der Oberfläche schwimmen.

Schnell ist mein Tauchgerödel geschnürt und ab geht es. Direkt beim Abtauchen tauchen die ersten Mobulas auf. Ich rede hier bewusst in der Mehrzahl! Es sind viele!

Einer schwimmt ganz kurz an mir vorbei und ich schieße die ersten Fotos.

Doch dann sehe ich, dass es wirklich SEHR VIELE sind! SEHR SEHR VIELE. Ca. 40 werden gezählt bzw. geschätzt. IRRE!!!

Von so einem Tauchgang habe ich immer geträumt!

Ich kann mir zwischen 5 und 10m Zeit lassen und mache wirklich viele gute bis sehr gute Bilder! Ein Traum wird gerade wahr!

🙂

Das Grinsen bekomme ich nicht mehr aus meinen Gesicht. Ich bin überglücklich!

So darf ein letzter Tauchtag zu Ende gehen! 🙂

Morgen werde ich nichts mehr machen. Ein bisschen rumwandern, Koffer packen und gegen 20:00 Uhr werde ich nach Sao Miguel aufbrechen. Mein Urlaub geht so langsam dem Ende entgegen. Was die Unterwasserfotos angeht kann ich nur sagen, dass sich die Reise diesmal wirklich gelohnt hat!