06:30 Abfahrt … 05:30 Wecker klingeln … Boah is dat früh. 🙁

Das Frühstück mit 6 unausgeschlafenen Leuten ist schon etwas chaotisch. Jeder rennt noch die Ecken der Zimmer rund, alle stoßen sich irgendwo an, jeder steht jedem unter den Füßen. 🙂 Aber irgendwie werden auch alle satt. 🙂 Und Brote für unsere Lunchtime haben wir auch geschmiert. Alles bestens.

Pünktlich um 06:30 sind wir unten an der Basis. Carlos ist sogar schon da. ups … Wie das jetzt? Der ist doch sonst immer zu spät! Ach jetzt … klar … 🙂 Die Marina hat noch zu, er konnte noch keinen Kaffee ziehen! 😀

Wir rödeln unser Equipment für den ersten Tauchgang zusammen und kontrollieren die Flaschen für den zweiten Tauchgang. Dann alles auf Boot. Es wird enger als wir gedacht haben. Gut, es ist ja auch nicht unser Boot für die Safari sondern NUR für einen Tagestrip. Irgendwie kriegen wir alles drauf und fahren vergnügt Richtung Osten. Formigas ist unser Ziel. Eine kleine Erhebung im Wasser, ein Haufen von Steinen, sonst nix. Aber einen Leuchtturm haben sie hier. 😉 Ca. 2,5h Fahrt von Sao Miguel bis hier hin.

Kaum sind wir da, meint Carlos schon, lass uns durchfahren nach Dolaborat. Ein Tauchplatz etwa 4 Meilen weiter südlich. Ihm war die Strömung zu heftig. Gerne doch, wollten wir ja eh hin. Also machen wir den zuerst.

Noch vor dem Tauchgang sehen wir einen Hai und ein paar Mobulas vorbeiziehen. Leider aber nicht beim eigentlichen Tauchgang, soweit sei das schon mal vorweg genommen. Der Tauchgang ist sehr schön. Wir sehen Gelbflossenmakrelen, einen riesigen Zackenbarsch, ein paar Tunas und angeblich auch ein paar Mobulas, die wiederum angeblich direkt hinter mir vorbei geschwommen sein sollen, ohne das ich sie gesehen habe. Na klaaaaa! Das kann ich mir ja mal garnicht vorstellen. 😉

Als Achim und ich als letzte vom Tauchgang zurück kommen, sind alle anderen schon wieder umgezogen. Nur bekommen wir auf einmal ein Zeichen, dass was ins Wasser gefallen ist und wir es doch bitte rausholen sollen. Das wurde keineswegs so ruhig kommuniziert, wie ich es gerade schreibe. Da war schon extrem viel Hektik und Panik in der Aussprache.

Carlos hatte auf dem Boot seinen Tauchcomputer mit den Zähnen festgehalten, während er an seinem Gerödel rumschraubt. Dann fragen ihn zwei andere Taucher irgendwas und er antwortet … Mund auf und sein Compi sucht das Weite im tiefen, blauen Meer… Achim sieht das Ding an uns vorbei segeln und kann den Compi noch auffangen, bevor die Drückerfische ihn zerlegen. Die waren schon dran und mussten testen, ob es was essbares ist, was da von oben kommt.

Nach dem Tauchgang ist erstmal 2,5h Pause angesagt. Dann geht es weiter, zweiter Tauchgang.

Der zwete Tauchgang ist auch richtig gut. Wir sehen wieder Zackis und diesemal sogar ein paar Mobuls. Leider sind die Mobulas zu weit weg um auch nur ansatzweise schöne Fotos machen zu können. Ich kann nur ein Beweisfoto machen.

Jedenfalls hat sich auch der zweite Tauchgang gelohnt. 🙂

Wir sind erst nach 19:00 Uhr zurück bzw. haben nach 19:00 erst alles ausgepackt. Wir wissen noch nicht, wie es morgen weiter geht. Carlos telefoniert und eröffnet uns, dass wir definitiv nicht vor dem frühen Nachmittag rausfahren können. Also auf Tour, meine ich. Das Boot für die Tour ist immer noch nicht fertig. Die Einspritzdüse kommt erst heute Nacht aus Lissabon. Morgen früh wird sie eingebaut und das Boot ist dann direkt startklar. Wenn wir wollen, können wir morgen früh einen „normalen“ Tauchgang mit ihm machen.

Ich hoffe ja mal nur, dass Carlos recht behält und das Boot wirklich morgen fertig ist. Unsere geplante Tour über 7 Tage können wir so eh nicht mehr machen. Die ersten beiden Tage fallen weg. Es sieht so aus, dass davon die Tauchgänge vor Santa Maria und um Ambrosia betroffen sind. Ambrosia ist der Tauchplatz, wo ich vor zwei Jahren meine Foto von den Mobulas gemacht haben. Das wäre schade, aber es lässt sich nicht mehr anders durchführen. Genau klären wir das morgen.

Eine kleine Verwirrung gibt es noch. Unser Appartment, in dem wir z.Z. wohnen war ja nur für die Zeit bis Sonntag geplant. Es handelt sich um ein Appartment, welches sich über 2 Etagen zieht. Jede Etage kann aber separat abgeschlossen und auch vermietet werden. Und so kommt, was kommen muss… Achim, Dominik und ich müssen aus dem oberen Teil des Appartment ausziehen, weil es vermietet ist. Dominik und Siggi müssen zusammen ziehen, Achim und ich müssen umziehen. Aber wir ziehen nur in den hinteren Teil des Hauses. Einmal über den Hof. Wir sind etwas erstaunt, denn wir hatten bislang nur die Besitzer da ein und ausgehen sehen…

Als wir den hinteren Teil betreten wird uns schnell klar, dass wir nicht in einer Ferienwohnung sind. Es handelt sich um die Wohnung des Vermieters. Er hat seine Wohnung geräumt, damit wir einen Schlafplatz haben. WOW! Man stelle sich sowas mal in Deutschland vor! Das eigene Haus für vollkommen fremde Ausländer räumen … Ich muss das nicht weiter kommentieren.

Für ein Abendessen ist es schon zu spät. Wir gehen nur noch mal zur Marina. Da sitzen sie dann wieder alle: Dagmar und Wulf und Carlos. Wir vereinbaren noch, dass wir morgen früh einen normalen Tauchgang machen und etwas später verabschieden wir uns ins Bett. Und das genau das mach ich jetzt auch von euch! Gute Nacht zusammen! Morgen werden wir dann mal sehen, wie es mit der Tour weiter geht. Es bleibt Azoreanisch Chaotisch! 🙂