Die Raunächte
Zwischen den Jahren – zwischen den Welten
Die Raunächte sind mehr als nur ein romantischer Brauch aus alten Zeiten.
Sie sind eine Einladung, den Lärm des Jahres leiser zu drehen, das innere Feuer heller anzuzünden und bewusst zu gestalten, wie es weitergehen soll.
Hier im Alpenraum, in Bayern, Österreich und der Schweiz wurden die Raunächte schon seit Jahrhunderten als „heilige Nächte“ gefeiert. Eine Zeit, in der inneren Einkehr, die Grenzen zur „Anderswelt“ können dünner werden und wir dürfen tiefer als sonst in uns hineinspüren. Diese 12 Nächte entstanden aus einer Zeitlücke zwischen zwei Kalendersystemen. Der historische Kern ist der Unterschied zwischen Mondjahr und Sonnenjahr. Das Mondjahr (der Mondkalender) wurde früher in vielen Kulturen benutzt und wird bestimmt durch die Mondphasen, es hat 354 Tage. Das Sonnenjahr richtet sich nach der Bewegung der Erde um die Sonne und das sind unsere 365 Tage im Jahr. Diese 11-12 Tage Differenz wurden als außerhalb der normalen Ordnung gesehen, so entstanden die 12 Rauhnächte. Heute nutzen wir diese Tage, die sich zwischen den Jahren befindet gerne zur inneren Einkehr und zur Bewustseinsfindung.
Wofür können wir die Raunächte heute nutzen?
Die Raunächte sind wie ein innerer Übergangsraum. Das alte Jahr ist noch nicht ganz gegangen, das neue noch nicht ganz da. Genau diese Lücke ist dein Spielfeld.
Wir können die Raunächte nutzen, um:
den vergangenen Jahreskreis bewusst abzuschließen,
Altes loszulassen – Gedanken, Muster, Beziehungen, Emotionen,
unsere Wünsche, Ziele und Werte für das neue Jahr zu klären,
unsere Intuition zu stärken und auf innere Zeichen zu achten,
ein neues, stimmigeres „Ja“ zu uns selbst zu formulieren. (blackdotswhitespots.com)
Jede Nacht steht dabei für einen Monat im kommenden Jahr. Was du erlebst, träumst, fühlst oder wahrnimmst, darfst du als sanften Hinweis für die Energie dieses Monats verstehen.
Die Raunächte als Zeit für Reflexion und Klarheit
Zwischen all den Kerzen, Bräuchen und Geschichten bleibt der wichtigste Teil: dein ehrlicher Blick nach innen.
Die Raunächte laden dich ein, Fragen zu stellen wie:
Was möchte ich nicht mit ins neue Jahr nehmen?
Was hat mich dieses Jahr wirklich genährt?
Welche Beziehungen, Projekte und inneren Haltungen fühlen sich stimmig an – und welche nicht mehr?
Du musst daraus kein riesiges Coaching-Projekt machen. Ein ruhiger Platz, ein Notizbuch, eine Tasse Tee. Vielleicht eine Holzlampe oder ein Mandala-Licht, das weiche Schatten an die Decke malt. Mehr braucht es oft nicht.
Raunächte und Natur – die Energie des Ortes nutzen
Gerade im bayerischen Oberland, in den Alpen oder generell in der Natur fühlen sich die Raunächte besonders intensiv an. Draußen ist es still, der Schnee dämpft die Geräusche, der Himmel wirkt tiefer, und die Luft trägt diesen ganz eigenen Winterschimmer.
Du kannst die Raunächte nutzen, um dich bewusst mit deinem Ort zu verbinden:
ein Spaziergang in der Dämmerung,
kurzes Innehalten am See, im Wald oder am Berg,
ein stiller Moment, in dem du einfach nur atmest und lauscht.
Wenn du dann nach Hause kommst, erwartet dich dein persönlicher Ritualplatz: vielleicht eine Merkaba aus Holz, ein Räucherstövchen, eine Kerze im Mandala-Licht. So verbindet sich Außen und Innen, Natur und Raum, Seele und Alltag.
Wie du die Raunächte ganz praktisch für dich nutzen kannst
Du musst nicht alle alten Bräuche kennen oder jedes Ritual perfekt machen. Viel wichtiger ist, dass du dir erlaubst, diese Zeit bewusster zu erleben.
Zum Beispiel so:
Du suchst dir für jede Raunacht einen kleinen Fixpunkt.
Du nimmst dir ein paar Minuten für Stille, Räuchern, Schreiben, Träumen oder eine kurze Meditation.
Du achtest darauf, was in dir auftaucht: Gefühle, Bilder, Ideen, Widerstände.
Du nimmst wahr, ohne zu bewerten – und lässt dich von deiner inneren Stimme leiten.
Nach den zwölf Nächten hast du ein kleines Mosaik an Eindrücken gesammelt. Dieses Mosaik ist dein persönlicher Kompass für das neue Jahr.
Was sind die Raunächte?
Traditionell werden die zwölf Raunächte zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag begangen. Oft beginnt die erste Nacht vom 24. auf den 25. Dezember, die letzte vom 5. auf den 6. Januar. Jede dieser Nächte steht symbolisch für einen Monat des kommenden Jahres.
Historisch gehen die Raunächte vermutlich auf das alte Mondjahr zurück. Ein Mondjahr hat nur 354 Tage, das Sonnenjahr 365. Diese Differenz von elf Tagen und zwölf Nächten galt als „Zeit außerhalb der Zeit“. Tage, in denen die üblichen Regeln aufgehoben sind und die Tore zur feinstofflichen Welt weit offenstehen.
In dieser Zwischenzeit wurde nicht nur gefeiert, sondern auch gedeutet, geräuchert, geschützt, orakelt – und sehr aufmerksam hingeschaut, was das neue Jahr bringen könnte.
Alte Mythen: Wilde Jagd, Perchta und die Geister der Raunächte
In vielen Überlieferungen ziehen in den Raunächten wilde Heerscharen über den Himmel. Man spricht von der „Wilden Jagd“, angeführt von Odin oder von Frau Perchta, die in manchen Regionen auch mit Frau Holle gleichgesetzt wird.
Diese Gestalten stehen sinnbildlich für unsere eigenen Schattenseiten, Ängste und unerlösten Themen. Alles, was wir im Alltag gerne wegschieben, klopft in den Raunächten gerne noch einmal an die Tür. Nicht, um uns zu erschrecken, sondern um gesehen und verwandelt zu werden.
Früher hieß es: In den Raunächten lässt man die Arbeit ruhen, wäscht keine Wäsche und hängt sie schon gar nicht nach draußen. Man respektierte die Zeitqualität – und konzentrierte sich auf Inneres statt auf äußeren Fleiß.
Rituale der Raunächte: sanfte Werkzeuge für tiefe Veränderung
Räuchern – Reinigung für Raum und Seele
Die Raunächte gelten traditionell als die Zeit des Räucherns. Man ging mit Kräutern oder Harzen durch Haus und Hof, um „Altes auszuräuchern“ und Platz für neue, lichte Energie zu schaffen.
Heute kannst du das genauso tun – nur bewusster:
Du entzündest eine Kohle oder ein Teelicht in einem Räucherstövchen.
Du gibst Kräuter wie Beifuß, Salbei, Wacholder, Fichte oder Harze wie Weihrauch hinzu.
Du gehst langsam durch deine Räume, lässt den Rauch fließen und spürst, wie sich die Atmosphäre verändert.
Gerade in Verbindung mit handgemachter Holzkunst, warmem Licht und natürlichen Materialien entsteht eine besondere Tiefe. Ein Räucherstövchen aus Holz, ein Mandala aus heimischem Holz, eine Merkaba oder die Blume des Lebens auf der Wand – all das kann deinen Raum in einen stillen Ritualplatz verwandeln.
Träume, Orakel und das 13-Wünsche-Ritual
Die Raunächte werden seit jeher mit Träumen und Orakeln verbunden. Man sagt, dass Träume in diesen Nächten besonders klar und symbolisch sind. Viele Menschen führen ein Traumtagebuch, schreiben morgens alles auf, was noch in Erinnerung ist, und entdecken darin erstaunliche Hinweise für das neue Jahr.
Sehr beliebt ist auch das Ritual der 13 Wünsche: Man schreibt 13 Wünsche für das kommende Jahr auf kleine Zettel. In jeder Raunacht wird einer gezogen und ungelesen im Feuer verbrannt – quasi als Gebet ans Universum. Der letzte übriggebliebene Wunsch wird nicht verbrannt. Er bleibt als „dein Auftrag“ im neuen Jahr.
So kannst du spielerisch klären, was dir wirklich wichtig ist, statt nur Vorsätze „aus dem Kopf“ zu formulieren.
Für alle Fragen rund um die Raunächte, schreibe uns auf raunaechte@wirbelwind-art.de
Holzkunst, Licht und Raunächte – ein stimmiges Trio
Bei Wirbelwind-ART verbinden wir diese alte Zeitqualität gerne mit moderner, handgemachter Holzkunst.
Eine Merkaba aus Eichenholz, das Räucherstövchen für den sinnlichen Moment, ein feines Mandala, der Baum des Lebens, eine zarte Blume des Lebens als Wandbild oder Lampenschirm – all das kann zu deinem ganz persönlichen Anker in den Raunächten werden.
Holz trägt die Energie der Natur.
Warme Lichter schaffen Geborgenheit.
Duftender weicher Rauch lässt die Atemwege singen.
Heilige Geometrien erinnern uns daran, dass alles verbunden ist.
So werden die Raunächte nicht nur zu einer „mystischen Saison“, sondern zu einer sanften, kraftvollen Einladung:
Bewusster zu leben.
Klarer zu fühlen.
Und deinem eigenen Weg ein Stück näher zu kommen.



