Echt jetzt? Aufstehen?

Es ist erst 05:30 und draußen ist es noch dunkel!

Ja, wir wollen um die Caldeira wandern. Also raus mit dir du faule S..!

Wir fahren mit dem Auto bis zum Parkplatz an der Caldeira. Nein, wir sind nicht die ersten, die hier hin kommen, zumindest steht hier oben ein Auto. Zu sehen ist aber niemand. Die Sonne geht gleich auf, hell ist es schon. Wir packen unsere Sachen für den Weg. Mal sehen, wie lange wir brauchen. Schließlich ist der Weg laut google maps nur 8km. Auch die Schilder hier sagen, dass es 8km sind.

Sollte ja dann in 2h erledigt sein. Mit ein bisschen fotografieren zwischendurch … na gut. 3h sollte passen. Noch ein bisschen bergauf bergab … ok 4h. Aber mehr sicher nicht…

Wir werden es erleben.

Auf geht es im Uhrzeigersinn um die Caldeira. Warum im Uhrzeigersinn? Die Beschreibungen sind doch eher gegen den Uhrzeigersinn…

Ganz einfach. Direkt links vom Startpunkt ist ein heftiger Aufstieg. Schön steil und wenn wir oben ankommen, ist das auch direkt der höchste Punkt. Das wollten wir uns als erstes geben, denn dann haben wir zum Ende nichts mehr mit klettern, oder rutschen oder sonst welchen „Schwierigkeiten“ zu kämpfen. Also im Uhrzeigersinn. Somit auch mit der Sonne. Vielleicht schaffen wir es noch, dass die Sonne später genau in die Caldeira schaut, wenn wir auf der anderen Seite stehen und den Pico dazu noch im Bild haben. So zumindest der Plan.

Kurz vor 07:00 starten wir dann wirklich. Noch sind wir gut eingemummelt in unsere dicken Jacken, denn der Wind pfeift hier oben noch kalt über die Caldeirawand hoch. Alles ist noch so … frisch

Die Wolkenfetzen ziehen durch den Krater, die gegenüberliegende Seite ist manchmal zu sehen, die Sonne können wir nur erahnen. Es wird Zeit. Auf geht es.

Der Einstieg ist, wie gedacht, sehr steil und teilweise matschig und rutschig. Nein, hier hätte ich wirklich nciht gerne runter gehen wollen. Schon gar nicht ohne Stöcke und mit Fotorucksack auf dem Rücken. Bergauf geht es noch. Es ist anstrengend so schwitze ich schon bald recht gut. Aber der Blick in die Caldeira lohnt sich immer wieder.

Nach einer guten Stunde sind wir schon 1/3 des Weges gelaufen. Über der Caldeirawand blitzt hin und wieder die Spitze des Pico raus. So hatte ich mir das ungefähr vorgestellt. Schön wäre es natürlich, wenn der Pico etwas klarer zu sehen ist. Aber die Sache ist schon sehr gut.

Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, ist es noch sehr frisch, so früh am Morgen. Aber je länger wir laufen, desto mehr kommt die Sonne raus und wärmt uns. Nicht, dass und nicht vom LAufen und klettern und krakseln und stolpern und rutschen warm würde, aber die Sonne macht das auch, ohne dass wir uns bewegen. Und das ist herrlich.

Nach einer weiteren Stunde sind wir auf der gegenüberliegenden Seite vom Eingang angekommen. Die Caldeira ist von hier irgendwie noch majestätischer.

Nur wenige Menschen kommen uns hier entgegen oder laufen in die selbe Richtung wie wir. Das soll sich aber ändern, wenn wir weiter Richtung Startpunkt unterwegs sind.

Immer schön auf dem Grat der Caldeira läuft der Wanderweg einmal drum rum.

Es ist richtig schön!

Immer häufiger bleiben wir stehen und genießen die Ausblicke, entweder auf das Meer oder in die Caldeira. Das sind einzigartige Naturlandschaften. Traumhaft schön.

Dennoch sind wir am Ende froh, dass wir 1. so früh los gezogen sind, es wird nämlich ganz schön warm, und zweitens, dass wir es geschafft haben. Da darf dann ein guter Käse von Sao Jorge nicht fehlen. hmmmmmmm

Viel machen wir nach der Tour um die Caldeira heute nicht mehr. Einfach relaxen und den Tag genießen. Auch mal schön, kein Programm zu haben.

Abends dann nur noch einen Gin Tonic im Peters … 🙂