Noch nachzureichen von gestern Abend…

Abflug von Santiago, Anreise nach Fogo. Ein reiner Reisetag.

Der Fahrer ist wirklich Punkt sechs vor der Türe. Damit hatte ich fast nicht gerechnet. Die Fahrt ist entspannt.

Am Flughafen läuft alles unauffällig, bis auf denSecurity Check. Zu Beginn noch alles normal, dann meine Fototasche. Kenne ich ja auch schon, das mit dem Sprengstofftest. Aber nicht hier auf Santiago in Praia. Hier muss ich die gesamte Fototasche auspacken. KOMPLETT! Jedes Objektiv ein­zeln nebeneinander in eine Kiste. Ich frage mich, was die dann in dem Scanner mehr oder besser sehen, als wenn alles nebeneinander in der Tasche ist. Wer das weiß, mir bitte mitteilen.

Sonst war alles easy.

Auf Fogo soll mich ein Fahrer am Flughafen abholen. Eduardo. Mehr weiß ich nicht. Wir haben vor ein paar Tagen gemailt.

Als ich mein Gepäck habe laufe ich raus. Niemand da, der ein Schild mit meinem Namen hochhält. Ich lauf weiter. Nichts. Dachte ich es mir doch. Das klappt nicht.

Halt, doch, da, ganz hinten. Da hält jemand das Schild „Alexander“ hoch. Prima.

Dann mal ab ins Hotel.

Von wegen. Die Planung habe ich ohne Eduardo gemacht. Er überfällt mich direkt mit der Frage, was ich denn sehen will und wie wir den Tag gestalten.

O.K.

Wir klären zunächst, wo mein Hotel ist und damit war die Route klar.

Mein Hotel ist in der Caldeira des Pico auf 1.800m Höhe. somit starten wir auf der Westseite und umrunden die Insel im Uhrzeigersinn.

Also liebe Freunde, Fogo ist TOLL!

Wahnsinns Farben. Geile Landschaften, bizarre Fels formen und eine geniale Brandung.

Mega anders wird es dann, als wir in die Basis ebene des Vulkans fahren. Die Piste ist massiv holprig und vor allem staubig. Aber die Landschaft ein Traum. Als wär man auf dem Mond.

So langsam kann ich die Euphorie von Vulkan be­geisterten verstehen. Sicher noch nicht teilen, aber ein bisschen verstehen.

In mir wächst der Drang, den Vulkan zu besteigen.

Die Landschaft ist wirklich anders als alles andere, was ich bislang gesehen habe. Rauh, wild und wieder sanft, bunt und doch eintönig braun-schwarz.

Skurril! staubig, dreckig, schön! Ich staune immer wieder.

Im Hotel verabschiedet sich Eduardo direkt und ich checke ein. Gleich mal klären, wie das mit dem Aufstieg so läuft.

Aufstehen um 05:00 Uhr. Frühstück um 05:30 Uhr, Start der geführten Tour um 06:00 Uhr. Ohne Führer geht nix. Gut, gönn ich mir. Gebont.

Ich freu mich.

Jetzt aber erstmal was essen. Seit 07:00 Uhr nichts mehr gegessen und jetzt ist es 15:30 Uhr. Cachupa ist die Wahl, die ich nicht bereue. Das beste cachupa bislang. Die Menge reicht auch bis morgen.

Kurz im Zimmer einrichten, dann geht es los. Ich will einfach noch ein paar Aufnahmen vom Vulkan machen.

Nach 500m bleib ich stehen und japse nach Luft.

Wat is los?

Kurze Verschnaufpause und weiter.

Wieder 200 m bergauf und ich brauch ein Sauerstoffzelt.

Hmmmmm… sollte ich wirklich auf den Vulkan rauf?

Ich lauf noch ein Stück. Puls über 100 und das in der Ebene… wie soll das am Berg mit weiteren 1000 (in Worten Tausend) Höhenmetern werden?

Nochmal ein Stück gegangen. wieder kriege ich schlecht Luft.

Ich geh zurück zum Hotel und entscheide mich ge­gen eine Tour auf den Berg. Dazu muss ich trainieren. Das geht nicht mal eben. Nicht für mich, nicht mit meinem momentanen Gewicht und mit mangelnder Kondition. NO WAY!

Hab ich halt nen Grund zurück zu kommen.

Morgen wander ich nur auf einer Höhe…