Ich habe es geschafft! Ich bin tatsächlich mal früher aus dem Bett gekommen. Halb 7 war ich unterwegs. War allerdings nicht so berauschend, was das Licht anging. Trübe und ohne jede Schattierung stellte sich die Landschaft dar. Dafür bin ich ordentlich geradelt (ca. 130 Höhenmeter) und habe schon 4 verschiedene Mühlen gesehen. Ist doch aus was. 🙂

Und mein heißer Flitzer musste auch mal aufs Bild!

Um halb 10 bin ich pünktlich, wie es sich für einen ordentlichen Deutschen gehört, an der Basis. Francisco ist bereits da. Es fehlt nur Rolando.

Dieser erscheint dann auch schon um 10 nach 10! Keine Ahnung, was er noch machen musste. Wir packen unser Gerödel und fahren nach Praia. Heute sollen ja zwei Tauchgänge „am Stück“ gemacht werden. Als wir alles zusammen bauen, merkt Rolando, dass er den Einschraubadapter für die Tauchflasche in Santa Cruz gelassen. Also muss er noch mal zurück.

Mit allen Verzögerungen, die es noch wegen anderer Gespräche, anderen Personen etc. gab, sind wir um kurz vor 12 dann doch schon unterwegs zum ersten Tauchplatz. Irre! 🙂

Das Wasser ist rauh und es windet. Wolken hat es immer noch. Wir ankern und tauchen ab. Alles läuft nach Plan. zwischen 25 und 35m Tiefe zeigt Rolando uns schwarze Korellen. Zumindest nennt er sie so. Ich habe keine Ahnung, warum diese goldenen Dinger schwarze Korallen heißen. Das muss ich unbedingt mal recherchieren. Schön sind sie allemal… 🙂

Der weitere Tauchgang ist eher unspektakulär. Nur nervt es mich ein wenig … nerven ist zu viel des guten … weiß nicht, bin ein bisschen undönig, dass Francisco mal wieder nach ca. 40 min. keine Luft mehr hat. HALLO?!?!? Ich war auf 35m und habe noch 100bar! Du warst nur auf 27m und hast nur noch 50bar? Wie kann das denn? Nun ja, es ist wie es ist. Safety first! Aus- und Auftauchen. Wurde ja eh langsam kalt.

Weiter gehts zum nächsten Tauchplatz. Dieser soll noch mal zum Wrack gehen. Gut, da war eine Menge Fisch! Also zurück und … ähhh … Moment mal, das Wrack war aber hier vor dem Hafen, nicht im Hafen!

Stimmt! Das Wrack war vor dem Hafen, aber der Imbus, um den Adapter von einer Flasche auf die andere zu wechseln ist IM Hafen. Den Rolando dann auf der Hafenmauer liegen lassen. Wir fahren also wieder in den Hafen und somit wird die Oberflächenpause, die mit einer Stunde kalkuliert war auf ca. 2,5 Stunden verlängert. 🙂

Dann geht es aber tatsächlich noch mal zum Wrack. Sehr schön. Ich möchte nämlich einmal versuchen, einen Taucher mit Lampe über der Schiffsschraube zu fotografieren. Rolando hat eine Lampe, also ist die Modelfrage geklärt. 🙂 Apropos Model? Wer ist denn im Finale von „Germany’s next Topmodel“?

Wir tauchen ab. Ein Probefoto muss immer mal sein. Das hier gefällt mir sogar.

Unmittelbar unter dem Wrack sehe ich noch eine Muräne frei schwimmen. Die sollte doch zu „holen“ sein. Runter geht es und ich kann das erste Foto schießen.

Sehr schön, nur noch ein bisschen weit weg. Aber noch bevor ich näher gehen kann, kommt mir die Muräne zuvor. Sie schwimmt frech auf die Kamera zu. Allerdings sieht sie nicht sehr freundlich dabei aus. Sie kommt den Port immer näher und ich weiß nicht, ob sie sich sieht oder mich als Angreifer identifiziert. Jedenfalls reißt sie das Maul immer weiter auf und ich weiche zurück. Sie rückt nach! Kommt näher … Ich schaue nicht mehr durch den Sucher sondern schau mir das Spiel genauer an, also beobachte ich das „Spiel“ „neben“ bzw. „über“ der Kamera. Du Muräne öffnet das Maul noch weiter und ist vom Frontport nur noch 1cm (einen Zentimeter) weg. Ich betätige den Auslöser. Die Blitze verschrecken sie, sie zuckt kurz und zieht sich zurück. Uff…

Das Bild hat jedenfalls was …

Nach dem Tauchgang erzählt Rolando, dass diese Muräne immer so neugierig aus ihren Löchern zum vorschein kommt und sogar den Tauchern um die Arme und Beine und einmal sogar durchs Jacket geschwommen ist. DAS brauch ich nicht! Trotzdem gut zu wissen, dass sie wohl doch eher friedliche Absichten hatte!

Wir sehen noch riesige Zackenbarsche aber die waren einfach zu scheu und zu weit weg. Schade aber auch. Dafür gab es noch einen Conger und mein Bild mit dem Model habe ich auch bekommen 🙂

Nach weiteren 45min ist mein Tauchabenteuer Azoren Mai Juni 2011 beendet. Morgen und Dienstag morgen schau ich mir noch in Ruhe die Insel an.